Stadt der Politik

Estichà ist das kleinste der Menschenreiche. An der Ostküste des Metchá, des großen Ozeans, gelegen, bildet es einen wichtigen Handelsknoten zwischen der Allianz, Vobra und Men-Achor. Arm an natürlichen Ressourcen und zu klein, um lange gegen eine feindliche Macht bestehen zu können, hat die Stadt den Weg der Vermittlerin eingeschlagen. Außerdem bildet die Stadt den einzigen Meerzugang für die Allianz, denn die Stadt hat sich bereiterklärt, einen Teil ihres Hafens den Chirà Altrijian zur Verfügung zu stellen.

Daneben ist die Stadt auch berühmt für ihre Offenheit, was Wissen und Philosphie angeht. Die Bibliothek von Estichà soll unglaubliches Wissen beherbergen, das die Priester der Stadt jedoch eifersüchtig hüten.

 

Die Stadt

Der Anblick Estichàs ist wirklich etwas besonderes: Direkt an der Küste, höchstens zwei Meilen von ihr entfernt, erhebt sich aus den dampfenden Dschungeln Chrestonims ein über hundert Meter hoher Felsen aus der in dieser Gegend recht flachen Umgebung. Der Felsen wird nach oben hin flacher und endet in einem kleinen Felsplateau. Hier und an den flacheren Partien in schwindelnder Höhe erheben sich die Türme und Kuppelbauten der Oberstadt Estichàs, hier stehen die Tempel, die Schulen, die Festhallen und die Bibliotheken, dicht aneinandergedrängt oder miteinander verwoben. Das innere des Felsens - so erzählen Gerüchte - soll mit Gängen und Kammern ausgehöhlt sein, was dort drinnen ist, soll jedoch nur dem Hohen Rat und den Hohepriestern bekannt sein.

Teilweise im Felsen, teilweise auch über Brücken und Holzgänge rund um den Felsen verlaufend zieht sich die Straße, die von der Oberstadt in die Unterstadt führt. Die Unterstadt schließt sich direkt an den Felsen der Oberstadt an und reicht bis zum Meer. Während die Oberstadt von prächtigen Gebäuden, sauberen Plätzen und gepflegten Gärten geprägt ist, brodelt das Leben in der Unterstadt: früher oder später kommt jede Handelsware Chrestonims in die Unterstadt von Estichà. Gerade wegen des hohen "Verkehrsaufkommens" und um den Transport der Waren mit Karren zu erleichtern, sind die meisten Straßen der Estichàs gepflastert oder zumindest mit Brettern geebnet.

Die Häuser der Stadt sind alle ähnlich erbaut: das untere Stockwerk ist aus schweren Steinen gefügt und mit festen Fundamenten versehen, da man nicht riskieren will, daß der Wohnsitz beim nächsten Regen (hier an der Küste oft besonders heftig) ins Meer gespült wird. Die oberen Stockwerke (meist sind es zwei) bestehen jedoch vorwiegend aus Holz. Die meisten Häuser besitzen einen Innenhof, der fast immer dicht mit Gemüsesorten oder Obstbäumen bepflanzt ist - schließlich ist im Umland Estichàs wegen des überaus dichten Dschungels kein Ackerbau möglich, und man hat nicht die Möglichkeiten der Allianz, die ja rund um ihre Hauptstadt Rodungen und Plantagenwirtschaft im großen Stil betreibt.

In einem Haus leben im Allgemeinen mehrere Familien: oft ist es so, daß im obersten Stockwerk die ärmsten der Stadt leben: die Luft ist dort oft unerträglich heiß und die Dächer halten nur in den wenigsten Fällen all die mittäglichen Regengüsse über der Stadt zuverlässig ab. Während das unterste Stockwerk meist von einem handwerklichen Betrieb, einem Handelskontor oder einer anderen gewerblichen Einrichtung genutzt wird, wohnen die Besitzer dieses Ladens im ersten Stock desselben Hauses.

 

Der Hafen

Estichà verfügt über die größte Hafenanlage ganz Chrestonims. Bis zu 20 Schiffe gleichzeitig können abgefertigt werden, doch kommt es nur selten zu solch einem Ansturm auf die Kaianlagen.

Außer den wenigen kampftauglichen Schiffen Estichàs darf der Hafen von keinem schwer bewaffneten Schiff angelaufen werden - zwei bewaffnete Schiff verschiedener Parteien bedeuten meist nur Ärger. Ein guter Teil des Hafens wurde dauerhaft an die Mondrai-Akkra-Chrania-Allianz vermietet, die dort ihre Handelsschiffe vertäut haben.

Estichà ist sehr stark auf den Handel angewiesen. Deshalb stellt der Hafen auch das gesellschaftliche Herz der Stadt dar. Hier finden sich die großen Handelshäuser und Reedereien, hier trifft man aber auch wenige Straßen weiter heruntergekommene Spelunken und Gassen, die sogar die Gardistenpatroullien meiden. Gerade in den Randgebieten des Hafens regiert das Gesetz der Unterwelt...