Sprache

Die Sprache der Chirà Altrijian kennt eine Unzahl von Dialekten und Abarten. Viele von ihnen stammen noch aus der Zeit der Kastenstaaten, in denen jede Kaste ihr eigenes Idiom benutzte. Bei der Gründung der Allianz durch die drei großen Kasten konnte man sich dazu entschließen, eine neue chiranische Hochsprache zu schaffen, die aus jedem bekannten Dialekt einige Elemente enthielt. Wortreich aber einfach - das war das Ergebnis. Diese Hochsprache wird heute von jedem verstanden und sie hat im wesentlichen alle anderen Sprachen verdrängt.
Die Funktion eines Wortes läßt sich stets anhand seiner Stellung im Satz feststellen. Die Aufstellung der Wörter sind immer nach dem folgenden Schema aufgebaut: Objekt, Prädikat, Subjekt, dann bestimmungen aller Art (Ort, Zeit, Grund, Umstände etc, evtl. nochmals mit dem Objekt oder dem Subjekt versehen, um die Bezüge darzustellen.) Hauptwörter werden grundsäztlich nicht dekliniert (Mehrzahl wird durch ein voranstellen der Anzahl oder Ausdrücken wie "mehrere, einige" ausgedrückt), bei Verben unterscheidet man nur Ein- und Mehrzahl und ob männlich oder weiblich. Je nach Zeit werden an das Verb noch Endungen angehängt. So gibt es die Endung -ech / -echa (männl./weiblich) für die Vergangenheit und -ye / -yea für die Zukunft. Kompliziertere zeitliche Zusammenhänge werden mit Ergänzungen wie "morgen", "bevor du gingst" etc. erläutert.

So hieße der Satz: "Teljaka fragt sie, wo sie ihre Waffe hingelegt hatte."

"Eyjá ruha Teljaka ucu asnichá puroecha eyja." (ruhagi - fragen; ucu - wo; asnicha - Waffe; eyja - sie; purogi - legen)

Objekte werden stehts in der letzten Silbe verlängert, was in der Schrift mit einem Akzent dargestellt wird. Alle Worte werden auf der ersten Silbe betont, sollte es anders sein, wird ein Akzent auf die Silbe gesetzt. Nur ganz bestimmte Endungen werden immer betont.

Zur Ausprache der einzelnen Zeichen: "j" wird immer wie der Anlaut in "Dschungel" ausgesprochen, "ch" immer wie "tsch", "y" wie ein "i". Ein "r" wird nur dann gerollt, wenn es am Anfang eines Wortes oder zwischen zwei Vokalen steht. "v" wird immer wie ein "w" gesprochen, das in der Schrift ohnehin nicht existiert. Die Lautkombination "ou" wird immer wie "u" gesprochen, außer, das "u" ist akzentuiert, dann werden beide Laute gesprochen. "c" und "k" werden gleich ausgesprochen.

 

Schrift

Die Chirà Altrijian kenn zwei verschiedene Schriften:

Zum einen wäre da das Levour-Alphabet, das mit der Gründung der Allianz staatsweit eingeführt wurde, vorher aber nur von den Chrania verwendet wurde. Es ähnelt stark dem menschlichen Alphabet, und umfaßt auch 26 Grundbuchstaben (das W ist ihnen unbekannt, dafür kommt ein Buchstabe für das "tsch / ch" hinzu). Kleinbuchstaben gibt es in diesem Alphabet jedoch nicht, ebenso wenig wie Diphtonge (Umlaute), die in der chiranischen Sprache nicht vorkommen, gelegentlich aber in Fremdwörtern aus der Menschensprache auftauchen und durchaus ausgesprochen werden können. Wie bei den Menschen setzt man dann zwei Striche über den Vokal. Man kennt zwei Akzente: den Amchop riyò (Accent grave - à) und den Amchop iho (Accent aigue - á). In alten Wörtern - vor allem in Namen - taucht gelegentlich noch der Amchop tosajo auf (Accent circonflexe - â), der auf die Ausprache des Wortes jedoch keine Wirkung hat. Das Levour wird heutzutage vor allem in der Verwaltung und im alltäglichen Leben verwendet.

Die andere Schrift ist eine Hieroglyphenschrift, die nur noch bei den Akkra (religiöse Kaste) Verwendung findet. Sie besteht aus fast 2000 Symbolen, von denen knapp 300 für Silben stehen, 700 für ganze Wörter und 1000 der Symbole stehen gar für ganze Sinnzusammenhänge oder Sätze. Eine Kombination von zwei Zeichen kann also entweder nur ein zweisilbiges Wort bedeuten, zwei Wörter, ein Satz mit zwei Gedanken oder zwei in sich geschlossene Sätze. Am verbreitetsten ist jedoch die Silbenschreibweise, da sie für den einfachen Bürger, der nicht mit den Symbolen aufgewachsen ist, noch am verständlichsten ist. Die Symbole, die ganze Sätze darstellen schließlich werden nur von wenigen Priestern beherrscht, meist sind dies die Hohepriester eines Kultes. Die meisten Tempelinschriften bestehen aus dieser Schrift, die sich Ketunchà nennt, aber auch auf Triumphbögen oder öffentlichen Statuen findet man die Bilderschrift, da sie oft eine zusätzliche Verzierung bietet.

 

Die Namen

Die Namen der Chirà können nicht übersetzt werden, d.h. es sind schlichtweg Eigennamen ohne eine nähere Bedeutung. Als erstes steht bei ihnen immer der Vorname, der ihnen von den Eltern gegeben wurde. Meistens tragen weibliche Chirà die Endung a, aber eigentlich sind alle Vokale möglich. Namen, die auf Konsonanten enden sind hingegen den Männern dieses Volkes vorbehalten. Fast alle weiblichen Vornamen tragen seit fast hundert Jahren außerdem ein "j" in ihrem Namen - das ist jedoch mehr eine Modeerscheinung als ein etymologisches begründbares Phänomen. Mehrere Vornamen sind vor allem bei den Chrania verbreitet. Hier werden meist die Namen des Vaters und der Mutter beigefügt, so daß männliche Vornamen als zweiten Namen für weibliche Chirà nicht selten sind.

Der "Nachname" folgt direkt dem Vornamen. Er beschreibt die Familien- oder Clanzugehörigkeit der Chirà und ist deshalb für viele von großer Wichtigkeit. Bei einer Heirat wechselt der Clanname auf den der Ehefrau - sie sind schließlich diejenigen, die die neue Familie nach außen hin repräsentieren.

Nur bei den Akkra und den Mondrai verbreitet sind die "Ordensnamen", die wie die Bezeichnung schon verrät die Zugehörigkeit zu einem Orden innerhalb einer Kaste kennzeichnet. So steht bei den Akkra meist der Name ihres Gottes in Verbindung mit ihrem Rang innerhalb der jeweiligen Kirche, während die Kriegerorden und -bündnisse der Mondrai direkt und unverändert dem Namen beigefügt werden. Bei den Ecibarra sieht man gelegentlich den Berufsstand hier aufgeführt. Die Nennung des Ordensnamens ist jedoch keineswegs Pflicht und unterliegt nicht der Verwaltung - er wird aus Gründen der Ehre und des Stolzes getragen, zur puren Repräsentation also.

Als letztes folgt schließlich der Kastennamen. Er setzt sich grundsätzlich aus zwei Teilen zusammen: Der erste Teil wird durch die Kaste gebildet, also Chrani-, Akkri-, Mondri-, Eci- und Alchi-. Daran angehängt wird sozusagen der Rang innerhalb der Kaste. Als höchste dieser Ränge gilt die Endung -jianjar. Diese Endung gebührt nur den drei Herrscherinnen. Darauf folgt die Endung -jian, die allerhöchste Würde und Ehre bedeutet, dann kommt -jiar, -jas, -jel, -vial, -rual, -ac, und schließlich -an, was dem untersten Rang entspricht. So trägt die Hohepriesterin der Liebesgöttin Joulaná den Namen: Vesjida Aldienor Joulanajis Akkrijian, die Schusterin aus dem Armenviertel des 12. Stadtteils heißt Revali Grelana Cemujefid Eciac. (Cemujemi = der Stiefel, Cemujefida = Schusterin)